Der Diesel ist ein Verbrennungsmotor, der Dieselkraftstoff tankt. Ihn gibt es bei Autos meist mit vier oder sechs Zylindern, manche Hersteller konzipieren einen V8-Motor, einige einen V12, wieder andere Dreizylinder. Bei allen aktuellen Motoren unterstützt heute mindestens ein Turbolader den Gaswechsel, lahme und träge Pkw-Diesel gibt es schon lange nicht mehr. In Kombination mit Bi-Turbo oder elektrischen Verdichtern reagieren die Motoren sogar so schnell und spritzig wie Sportmotoren.
Welche Vor- und Nachteile bieten Dieselmotoren?
Das wichtigste Kaufargument für den Diesel ist sein niedriger Verbrauch und damit der geringere CO2-Ausstoß. Viele Fahrer sind auch von der Kraftentfaltung (Drehmoment) bei niedrigen Drehzahlen begeistert. Dadurch, dass der Diesel mit höheren Motordrücken arbeitet, ist er robuster gebaut und daher auch in der Regel schwerer als ein Ottomotor. Durch die aufwendige Abgasreinigung ist er zudem teuer als ein Benziner. Wegen der höheren Kfz-Steuer und dem günstigeren Dieselkraftstoff rentiert sich ein Diesel je nach Modell meist bei Autofahrern, die mehr als 15.000 Kilometer im Jahr fahren.
Wie sauber ist der Diesel?
Doch der Diesel ist in Verruf geraten. Ganz alte Fahrzeuge ohne Dieselpartikelfilter (DPF) stoßen Ruß aus. Bei neueren Modellen gelingt die Verbrennung genauer, besser und effizienter. Außerdem reinigen DPF seit Anfang der 2000er-Jahre die Abgase. Als erster Hersteller stattete Peugeot im Jahr 2000 seine Dieselfahrzeuge mit dem speziellen Filter aus.
Dennoch bleiben Diesel für die meisten Stickstoff-Emissionen verantwortlich (bis zu 70 Prozent). Strengere Abgasnormen sollen das ändern. Wie bei Ottomotoren gilt seit September 2017 die Euro-6c- oder Euro-6d-Temp-Norm. Damit werden die Motoren künftig geringere NOx-Emissionen erbringen. Zum Vergleich: Euro 5 sieht einen Grenzwert von 180 Milligramm NOx pro Kilometer vor, Euro 6 einen Wert von 80 Milligramm NOx pro Kilometer.
Drohen Dieselfahrzeugen Fahrverbote?
Fahrern von Euro-5- oder noch älteren Dieseln drohen künftig Fahrverbote in deutschen Innenstädten. Wahrscheinlich wird es jedoch keine Fahrverbote für komplette Städte geben, sondern lediglich für einzelne Straßen an vereinzelten Tagen. Für die meisten Städte gilt weiter die Regelung mit den farbigen Plaketten an der Windschutzscheibe: Wer eine grüne Plakette besitzt, darf in die Umweltzonen der Städte einfahren. Wer künftig aber regelmäßig in Städte fahren will, kauft sich besser kein Auto mit Euro-Norm 5 oder schlechter.
Lassen sich ältere Dieselfahrzeuge umrüsten?
Für Dieselfahrzeuge mit Euro 3 wird es kein Software-Update geben, und auch eine Hardware-Lösung scheint nicht in Sicht. Diese Fahrzeuge werden langfristig nicht mehr in die Innenstädte fahren dürfen. Eine technische Umrüstung ab Euro-Norm 4 ist zwar möglich, derzeit bietet sie aber kein Nachrüster an. Auch Dieselfahrzeugen mit Euro 5 drohen Einfahrtsverbote in die von Städten und Kommunen ausgewiesenen Bereiche. Euro-6-Diesel könnten folgen. Einen Euro-5-Motor auf Euro 6 umzurüsten ist nach Expertenmeinung zwar machbar, aber zu teuer. Umrüster bieten derzeit keine Systeme an.
Welchen Motor soll ich mir als nächstes kaufen?
Mit einem Euro-6b-Diesel dürfte man noch eine Weile auf der sicheren Seite sein. Vor Panikverkäufen raten Experten ab. Wer im Moment einen Neuwagenkauf plant, sucht sich einen Diesel mit Euro 6d Temp oder wartet noch besser auf Fahrzeuge mit Euro 6d – denn die erfüllen über 2019 hinaus die gesetzliche Abgasnorm.