Elektroautos haben längst ihren Exotenstatus verloren. Alle großen Hersteller bieten mittlerweile E-Autos an. Die Vorteile der E-Mobilität liegen dabei klar auf der Hand: Elektroautos vermeiden Smog und Lärmbelästigung. Außerdem sind Unterhalts- und Wartungskosten geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Dafür sind sie in der Anschaffung deutlich teurer. Vor dem Kauf sollten sich Interessierte in jedem Fall mit ein paar Besonderheiten der Elektromobilität vertraut machen.
Wie funktionieren Elektroautos?
Elektroautos haben, wie ihr Name verrät, einen Elektromotor. Dieser wird mit Strom aus einer Batterie gespeist. Der Motor wandelt diesen Strom in mechanische Energie um, die an die Räder geleitet wird. Da Elektromotoren sehr elastisch sind, brauchen sie im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren kein mehrstufiges Getriebe. Zudem steht ihre Kraft durch den besseren Wirkungsgrad deutlich schneller bereit. Damit gewinnen Elektroautos jeden Ampelstart. Die Beschleunigung verläuft linear und mit deutlich geringerem Energieverlust als bei einem Verbrennungsmotor.
Welche Vorteile bieten Elektromotoren?
Der größte Vorteil von Elektromotoren im Vergleich zu Verbrennern ist, dass sie keinen direkten Schadstoffausstoß haben. Zudem sind sie extrem leise. Das ist nicht nur für die Umwelt und damit für uns alle gut, sondern bringt dem Eigentümer auch zusätzliche Vorzüge. Er kann mit seinem Pkw langfristig in Umweltzonen einfahren und stört die Nachtruhe von Anwohnern nicht. In Zeiten von möglichen Fahrverboten ist das ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Auch beim Unterhalt überzeugen Elektroautos: Laut einer Rechnung des ADAC verursachen sie auf gleicher Strecke deutlich weniger Energiekosten als Benziner. Zudem ist der Wartungsaufwand geringer und der Staat hat sich entschlossen, Stromer aufgrund ihres niedrigen Schadstoffausstoßes gesondert zu fördern.
Wie werden Elektroautos gefördert?
Käufer von reinen Elektroautos erhalten einen Umweltbonus von bis zu 4.000 Euro. Etwaige Mehrkosten bei der Anschaffung sollen so ausgeglichen werden. Zudem gibt es Steuererleichterungen. Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Auch viele Versicherungen gewähren bei Stromern Nachlässe. Außerdem werden Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr teilweise Sonderrechte gewährt, die das Elektromobilitätsgesetz regelt.
Welche Nachteile bieten Elektroautos?
Das Angebot an Elektroautos ist noch sehr übersichtlich. Zudem kosten die Fahrzeuge in der Anschaffung mehr. Der größte Minuspunkt ist allerdings die eingeschränkte Reichweite. Denn Batterien sind nach wie vor schwer und teuer. Daher schaffen Elektroautos oft nur 300 Kilometer mit einer Akkuladung. Neuere Modelle schaffen 500 Kilometer. Danach muss das Elektroauto erst wieder geladen werden. Und das dauert.
Zudem fehlen Langzeiterfahrungswerte. Fragen nach der Akkulebensdauer oder der Preisentwicklung auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind noch nicht eindeutig zu beantworten.
Worauf müssen Nutzer beim Aufladen achten?
Eine längere Tour mit einem Elektroauto erfordert Planung und Zeit. Öffentliche Stromtankstellen sind nicht in allen Gebieten flächendeckend verfügbar und ihre Anzahl ist begrenzt. Zudem setzt jeder Anbieter eine eigene Bezahlstrategie ein. Wie lange das Laden dauert, hängt vom Auto, der Kapazität der Batterie sowie dem Typ der Ladestation ab. Die heimische Haushaltssteckdose braucht mit einer Ladedauer zwischen acht und 30 Stunden am längsten. Schneller geht es mit einer im Heim zusätzlich installierten Wallbox. Die Ladezeit verkürzt sich damit auf zwei bis sechs Stunden. Öffentliche Stationen brauchen immerhin noch zwischen zwei und vier Stunden fürs Aufladen. Schnelllader schaffen den Vorgang in der Regel in weniger als einer Stunde. Sie benötigen aber meistens auch eine spezielle Ladedose dafür.
Wie sauber sind Elektroautos?
Abgase, wie beispielsweise klimaschädliches CO2, entstehen beim Fahren von Elektroautos nicht. Doch die Motoren werden mit Strom betrieben und der wird hierzulande größtenteils in Gas- und Kohlekraftwerken erzeugt. Kommt also der überwiegende Teil des Stroms nicht aus erneuerbaren Energien, schmälert das die positive CO2-Bilanz stark. Feinstaub entsteht bei E-Autos lediglich bei Bremsen und durch den Reifenabrieb.
Ebenfalls berücksichtigt werden müssen die Herstellung und die spätere Verschrottung. Vor allem die Batterien sind energieaufwendig in der Fertigung und haben (noch) eine geringe Lebensdauer. Hersteller gewähren zwar gesonderte Garantien und bieten sogar spezielle Leasingangebote für die Akkus an, die Ökobilanz wird dadurch aber kaum verbessert.
Sind Elektroautos von Fahrverboten betroffen?
Dieselfahrer müssen aufgrund des Stickoxid-Ausstoßes mit Fahrverboten für Innenstädte rechnen. Elektroautos sind von etwaigen Maßnahmen nicht betroffen. Auch wenn Emissionen teilweise in die Stromerzeugung und Herstellung ausgelagert werden, drohen in diesem Zusammenhang keine Fahrverbote.
Welche Kosten fallen bei Elektroautos an?
Auch wenn die Preise aufgrund höherer Stückzahlen in den vergangenen Jahren gesunken sind: Käufer von Elektroautos müssen tiefer in die Tasche greifen als die von Verbrennern. Selbst kleine Fahrzeuge sind nur selten unter 20.000 Euro zu bekommen. Die Modelle der Oberklasse kosten schnell mehr als 70.000 Euro.
Der ADAC hat beispielhaft die Kosten verschiedener Antriebsformen verglichen. Bei reinen Elektroautos geht der Autoclub von einem durchschnittlichen Strompreis von 0,30 Euro (kWh) aus. Rechnet man mit einem Verbrauch von 12 bis 20 kWh/100 km, so fallen Energiekosten von 3 bis 6 Euro auf 100 Kilometern an. Bei einem Dieselpreis von 1,19 Euro pro Liter und einem Benzinpreis von 1,37 Euro pro Liter für Normal/Super und einem Durchschnittsverbrauch von aktuell 7,9 l/100 km bei Benzinern und 6,9 l/100 km bei Dieseln ergibt dies Kosten von 8,21 Euro/100 km für Diesel und 10,82 Euro/100 km für Normal/Super.
Zudem sind E-Autos bei der Wartung sparsamer als Verbrenner. Sie haben weniger Verschleißteile wie Keilriemen und weniger Flüssigkeiten. Auch regelmäßige Öl- oder Filterwechsel fallen nicht an.