Viele Ottomotoren lassen sich auch mit Gas als Kraftstoff betreiben. Erdgas (CNG) und Autogas (LPG) verbrennen sauberer als Benzin und stoßen weniger Kohlendioxid aus.
Erdgas ist ein komprimiertes Gas (Compressed Natural Gas, CNG), Autogas ein Flüssiggas (Liquified Petroleum Gas, LPG). Die Tanks für Erdgas benötigen viel Platz. Autogastanks sind im Vergleich dazu kleiner und leichter. Dadurch passen sie oft in die Mulde des Reserverads und verringern deshalb kaum den Stauraum – ideal zum Nachrüsten.
Viele Fahrzeughersteller bieten Erdgasfahrzeuge schon ab Werk an. Eine nachträgliche Umrüstung auf Autogas kostet zwischen 1.800 und 3.500 Euro. Bei Erdgasfahrzeugen kann die Umrüstung je nach Automodell und Anlagentyp zwischen 3.000 bis 6.000 Euro kosten. Dafür fördern viele regionale Erdgasversorger den Kauf eines Erdgasautos. Durch das Energiesteuergesetz profitiert Autogas bis Ende 2022 und Erdgas bis Ende 2026 von einem reduzierten Mineralöl-Steuersatz.
Wichtig bei der Überlegung, ob Erdgas oder Autogas als Energiequelle genutzt wird, ist die nächste Tankmöglichkeit im Umkreis. An den rund 14.000 Tankstellen mit Benzin und Diesel in Deutschland bieten rund 6.500 Tankstellen Autogas und nur 870 Erdgas an. Außerdem rechnen sich Anschaffung oder Umbau erst nach vielen Tausend Kilometern oder einigen Jahren. Bei einem Umbau auf Autogas ist dies bei den meisten Fahrzeugen erst ab rund 50.000 Kilometern der Fall. Wer sein Auto länger fahren will, für den kann sich das durchaus rechnen.
Synthetisches Gas
Gas kommt nicht nur als natürliche Energiequelle vor, sondern lässt sich auch synthetisch erzeugen. So kann beispielsweise überschüssiger Ökostrom für die Produktion von Wasserstoff oder Erdgas genutzt werden. Das lohnt sich, wenn ansonsten eine Abschaltung von Wind- oder Photovoltaikparks erfolgen müsste. Bei der Elektrolyse wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt, der Wasserstoff wird durch Methanisierung in synthetisches Erdgas umgewandelt.